Hallo ihr Lieben,
wir wünschen euch
einen schönen ersten Advent! Passend dazu heute einen Post über die
Gottesdienste hier, die wir hier besuchen.
Die Kirche, in die
wir immer gehen heißt St. Michelle und ist eine recht große Kirche
in der Stadt. Es gibt dort Sonntags drei Messen, von sieben bis neun
Uhr eine auf Kinyarwanda, von neun bis elf Uhr eine auf Englisch und
dann abends noch eine auf Französisch. Dies liegt daran, dass die
alle diese drei Sprachen Amtssprachen in Ruanda sind.
Die Messen sind alle
meist recht voll und gerade in der Englischen sieht man auch immer
einige andere „Weiße“. Denn hier ist es recht üblich,
wöchentlich zur Kirche zu gehen, da Religion eine große Rolle
spielt. So ist eine der ersten Fragen die uns gestellt wird meist die
nach der Religion.
Der Grundablauf der
Messe ist der selbe wie der einer katholischen Messe in Deutschland,
da Ruanda mehrheitlich christlich ist.
Es gibt aber auch
einige Unterschiede. So ist zumindest unsere Kirche in einem
Halbkreis um den Altar herum aufgebaut, was das Ganze etwas
kommunikativer und gemeinsamer wirken lässt als es in einigen
älteren Kirchen in Deutschland der Fall ist. Außerdem gibt es in
der Kirche auch keine Kniebänke, zum knien wird sich auf den Boden
gekniet oder hingestellt.
Auch gibt es in
jeder Messe einen Chor, welcher aber von Woche zu Woche wechselt.
Dieser singt in der englischen Messe meist auch auf englisch, wobei
die Lider von der Art her ähnlich sind, wie die Kirchenlieder in
Deutschland, nur etwas rhythmischer und meist mit Keyboard begleitet
und entweder mit einem Beat von diesem oder von Trommeln unterlegt.
Auch wird zu vielen Liedern vom Chor und von der Gemeinde geklatscht
und getanzt.
Vom Ablauf her gibt
es kaum Unterschiede, nur das die Kollekte nach den Fürbitten nicht
wie in Deutschland in einem Korb eingesammelt wird, der herum
gereicht wird, sondern diese von in der Kirche verteilt stehenden
Kindern, meist Kommunionkindern, eingesammelt werden.
Anschließend wird
diese zusammen mit Materialspenden wie Lebensmitteln oder auch
Waschmittel oder Toilettenpapier, welche immer von verschiedenen
Gruppen organisiert werden zum Altar gebracht und dort gesegnet,
zusammen mit Hostien und Wein. Anschließend an den Gottesdienst
werden die Spenden an die Armen der Gemeinde verteilt.
Ein anderer
Unterschied ist außerdem, dass bei der Wandlung zusätzlich zum
Glockengeläut auch die Gemeinde klatscht. Dies wird generell
häufiger getan als in deutschen Gottesdiensten, so zum Beispiel auch
bei der Predigt, um Zustimmung oder Begeisterung auszudrücken.
Die Predigt ist im
Vergleich zu den meisten deutschen Predigten recht lang, häufig 45
Minuten lang. Diese ist aber oft auch lebendiger als viele in
Deutschland, so hatten wir schon häufiger Pastoren, die gesungen und
getanzt haben während der Predigt und so ihre Begeisterung über
Gottes Wort ausgedrückt haben. Das und die Tatsache, das immer zwei
Lesungen, statt wie in Deutschland oft üblich nur eine, gehalten
werden, führt dazu, dass die Messe meist zwei Stunden dauert, was
aber für afrikanische Verhältnisse immer noch recht kurz ist.
Der letzte
Unterschied der uns aufgefallen ist, ist, dass am Ende des
Gottesdienstes immer eine Ansage für die kommende Woche gehalten
wird, in welcher auch die Höhe der Spenden aus den Gottesdiensten
der vergangenen Woche genannt werden.
Wir hoffen, ihr
könnt euch so in etwa ein Bild über die katholischen Gottesdienste,
die wir hier besuchen machen, auch wenn wir diesmal keine Fotos
haben, da dies in der Kirche leider nicht erlaubt ist.
Wir wünschen euch
noch eine schöne, besinnliche erste Adventswoche!
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