Sonntag, 12. Februar 2017

Zweite Etappe: Zwischenseminar

Hallo ihr Lieben,
nun kommt der zweite Teil unseres Reiseberichts, in dem wir euch über unser Zwischenseminar in Bagamoyo an der Küste von Tansania berichten wollen.
Das Seminar ging 1 1/2 Wochen, vom 01.01 bis zum 09.01 und wurde von drei ehemaligen Freiwilligen geleitet, die vor mehreren Jahren in Tansania tätig waren. Außerdem war ein Praktikant dabei, der das Seminar ebenfalls mitgestaltet hat und so einen Einblick darin bekommen konnte, um es später selbst leiten zu können.
So waren wir insgesamt 15 Freiwillige aus Tansania, Uganda, Südafrika, Namibia und Ruanda und die vier Teamer, mit denen wir alle zusammen im Hotel Stella Maris geschlafen und gearbeitet haben.
Wir haben uns mit vielen Themen auseinandergesetzt die uns selbst betreffen, da wir sie in unserem Alltag im Einsatzland immer wieder erleben.
So haben wir viel über unsere Erlebnisse in den vergangenen sechs Monaten geredet und uns mit den anderen Freiwilligen ausgetauscht, da viele, auch wenn sie in anderen Ländern und Projekten arbeiten, doch oft ähnliche Probleme oder Situationen erlebt haben. Auch mit den Teamern konnte man sich gut unterhalten, da diese ja auch schon mal einen Freiwilligendienst beim Bistum gemacht haben und so gute Tipps geben konnten.
Wir diskutierten viel über Rassismus, wie man es in Deutschland erlebt und wie wir in unseren Einsatzstellen das Weiß- Sein und die daraus resultierenden Privilegien und deren Auswirkungen auf unseren Alltag empfinden.
Neben diesem großem Thema waren auch die Geschlechterrollen ein Gesprächspunkt, denn viele erleben in ihrem Jahr einen andern Umgang damit als in Deutschland. Auch hier bekamen wir durch den Input der Teamer und Mitfreiwilligen gute Ideen, wie man damit umgehen kann.
Auch setzten wir uns mit der Geschichte von Bagamoyo auseinander, denn die Stadt war ein wichtiger Handelsort für Sklavenhändler und außerdem ehemals von Deutschen kolonialsisiert.
Dann beschäftigten wir uns noch mit dem Sinn oder Unsinn eines Freiwilligendienstes, sowie den Auswirkungen von Entwicklungshilfe. Auch hier bekamen wir viele Anregungen und Gedankenanstöße, die sicher bei vielen noch lange nachwirken.
Neben diesen eher theoretischen Inhalten beschäftigten wir uns aber auch viel mit uns selbst, klärten einige Probleme, sei es in der Freiwilligen- WG oder das Projekt betreffend und bekamen viele neue Ideen für die nächsten sechs Monate im Projekt.
Auch die Rückkehr nach Deutschland und die Pläne für die Zeit danach waren für viele ein wichtiges Thema, weshalb auch dies viel besprochen wurde, häufig auch in persönlichen Gesprächen beim Essen oder in den Pausen, welche oft auch zum Schwimmen gehen im direkt am Hotelzimmer beginnenden Ozean genutzt wurden.
So kam auch der Spaß nicht zu kurz, besonders da unsere Mitfreiwillige aus Südafrika am 08. Januar Geburtstag hatte, weshalb sie, ganz nach tansanischer Tradition, alle mit Geburtstagstorte füttern durfte.
Der letzte Abend wurde abgerundet durch das Spiel "Schlag den Superfreiwilligen", in welchem wir in mehreren Spielen gegeneinander angetreten konnten, ähnlich wie in der Fernsehshow "Schlag den Raab".
Nach diesem sehr lustigen Abend ging es am nächsten Mittag zurück nach Dar es Salam, von wo aus wir dann mit den Freiwilligen aus Uganda mit zu den Freiwilligen nach Iringa gefahren sind. Davon berichten wir dann im nächsten Eintrag mehr.
Insgesamt waren es sehr spannende Tage, in denen wir viele Anregungen und gute Ideen bekommen haben und außerdem noch mehr Motivation für die nächste Hälfte im Projekt!
Was uns beiden noch sehr im Kopf geblieben ist, ist eine Einheit, in der wir einen TED- Talk von Chimamanda Ngozi Adichie gesehen haben, ein Vortrag einer nigerianischen Autorin über "The Danger of a Single Story". Wir können euch nur empfehlen, es mal zu googeln oder daß Skript dazu zu lesen.
Damit wünschen wir euch einen guten Start in die neue Woche!

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